Artenschutz am Gebäude

Aktuelle Situation

Mauersegler; Foto: Fotonatur
Mauersegler; Foto: Fotonatur

Beim Artenschutz denkt man in erster Linie an Feuchtwiesen, Wälder und die offene Feldflur. Hierbei verkennt man leider, dass auch der Siedlungsbereich schon seit Jahrhunderten ein wichtiger Lebensraum für besondere Tierarten ist. Kulturfolger wie der Mauersegler, die Mehlschwalbe und Rauchschwalbe, sowie der Haussperling nutzen ausschließlich die von Menschen errichteten Gebäude als Nistquartier. 

 

Eigentlich müsste es diesen Vogelarten doch gut gehen, schließlich gibt es doch durch die zunehmende Flächenversiegelung immer mehr Gebäude. Dem ist nicht so! Neubauvorhaben und Sanierungsmaßnahmen sorgen dafür, immer weniger Mauersegler und Haussperlinge geeignete Spalten und Öffnungen vorfinden, in denen sie brüten können. Den Mehlschwalben fehlt es zudem bei uns an geeignetem Nistmaterial. Sie sind somit kaum noch in der Lage ihre Nester selbst zu bauen.

 

Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Vogelarten in der unmittelbaren Nachbarschaft des Menschen immer seltener werden. So führt die aktuelle Rote Liste des Landes Baden-Württemberg (Stand: 31.12.2013) die Mehlschwalbe, den Haussperling und den Mauersegler auf der Vorwarnliste. Die Rauchschwalbe wird in dieser Roten Liste sogar als gefährdet geführt. Damit befindet sich dieser ursprüngliche Allerweltsvogel in der gleichen Kategorie wie der Schwarzstorch und die Feldlerche. 

 


Arbeitskreis Artenschutz an Gebäuden

Anbringen von Mauerseglerkästen; Foto: J.Schäufele
Anbringen von Mauerseglerkästen; Foto: J.Schäufele

Im Rems-Murr-Kreis engagieren sich verschiedene NABU-Gruppen vor Ort für den Erhalt von geeigneten Nistquartieren an Gebäuden und bringen selbst welche an.

 

Von diesem lokalen Engagement ausgehend hat sich im Jahr 2017 der Arbeitskreis Artenschutz am Gebäude im NABU-Kreisverband entstanden. Aufgabe dieses Arbeitskreises ist die Vernetzung der lokalen Artenschützerinnen und Artenschützer, der Austausch von Informationen und eine kreisweite Öffentlichkeitsarbeit. Ein besonderes Anliegen ist hierbei, insbesondere Bauherren, Architekten und Handwerker für die Belange des Artenschutzes, insbesondere bei energetischen Sanierungsarbeiten zu sensibilisieren.   

 


Ansprechpartner für den Arbeitskreis:

Jochen Schäufele

Hauffstraße 8, 71546 Aspach

Telefon: ‭0151 28879585‬

E-Mail:  schwalben@nabu-rems-murr.de


Wie können Sie uns unterstützen?

Mehlschwalbennester; Foto: J. Schäufele
Mehlschwalbennester; Foto: J. Schäufele

Sofern Sie eine Umbaumaßnahme an einem Gebäude, eine Gebäudesanierung oder einen Gebäudeabriss beabsichtigen, planen Sie bitte frühzeitig und vorausschauend das Vorkommen von Mauersegler, Mehlschwalbe und oder Zwergfledermaus ein. Nähere Infos finden Sie hier. Oder nehmen mit uns Kontakt auf.

 

Prüfen Sie, ob an Ihrem Gebäude Nistmöglichkeiten für Mauersegler, Mehlschwalbe usw. sowie Spaltenquartiere für Fledermäuse angebracht werden können. Gerne beraten wir Sie hierbei.

 

Melden Sie uns die Ihnen bekannten Nistquartiere von Mauersegleger und Mehlschwalbe. Diese werden zentral erfasst. Bei größeren Sanierungsprojekten können diese Daten helfen, Quartiere zu sichern bzw. sicher zu stellen, dass Ersatzquartiere angebracht werden.